Schon von weitem ist das Niederwalddenkmal zu sehen. Die ca. 38m hohe Statue thront über der Stadt Rüdesheim oberhalb des Rheins.Der Anlass zur Erbauung des Niederwalddenkmals war der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 und die anschließende Gründung des Deutschen Kaiserreichs am 18. Januar 1871. Das am 16. September 1877 eingeweihte Denkmal wurde nach den Entwürfen des Bildhauers Johannes Schilling und des Architekten Karl Weißbach erbaut.
Den Grundstein legte am 16. September 1871 Wilhelm Friedrich Ludwig (Kaiser Wilhelm der Große). Nach sechs Jahren Bauzeit und einem Kostenaufwand von über einer Million Goldmark war das Denkmal fertiggestellt.
Die 10,5 Meter hohe und 32 Tonnen schwere Figur der Germania hält in der rechten Hand stolz die wiedererworbene Kaiserkrone hoch. Mit der linken Hand stützt sie sich selbstbewusst auf das Reichsschwert. Auf dem Sockel erinnern Daten und Wappen an die Zeit der Reichsgründung. Die Statue ist nach Süden ausgerichtet, jedoch blickt ihr Kopf in Richtung Osten, zum Rheingau, in Richtung Deutschland. Auf dem Sockel, auf dem die Germania steht, befindet sich die Hauptinschrift des Denkmals: „ZUM ANDENKEN AN DIE EINMUETHIGE SIEGREICHE ERHEBUNG DES DEUTSCHEN VOLKES UND AN DIE WIEDERAUFRICHTUNG DES DEUTSCHEN REICHES 1870 – 1871“. Auf dem größten Relief ist Kaiser Wilhelm I. hoch zu Ross inmitten von Landesfürsten, Heeresführern und Soldaten aller Truppengattungen dargestellt.